Bei der Urtikaria, auch Nesselfieber oder Nesselsucht genannt, kommt es zur Ausbildung mückenstichartiger umschriebener Hautschwellungen (Quaddeln), welche verschieden gross sein können (wenige Millimeter bis mehrere Zentimeter). Manchmal kommt es auch zum Anschwellen tieferer Haut- und Schleimhautschichten, z.B. im Bereich der Augen und Lippen oder im Mund. Die Urtikaria ist eine Reaktion der Haut auf die Freisetzung von Histamin, einer Substanz, die von bestimmten Zellen in der Haut, den Mastzellen, produziert wird. Wird Histamin freigesetzt, kommt es zu einer Gefässerweiterung und in der Folge zu einem Flüssigkeitsaustritt in die Haut, wodurch dann die Schwellungen entstehen. Die Freisetzung von Histamin kann durch vielfältige Faktoren ausgelöst werden, bei der chronischen Urtikaria passiert dies aber meist unspezifisch. Das heisst, es ist nicht auf einen bestimmten Umstand zurückzuführen.
In den meisten Fällen dauert die Urtikaria nicht länger als ein paar Tage. Hält die Symptomatik aber länger als 6 Wochen an oder tritt länger als 6 Wochen lang immer wieder auf, so bezeichnet man diese als chronische Urtikaria.
Bei der chronischen Urtikaria handelt es sich in 85% der Fälle um eine idiopathische Urtikaria. Das bedeutet, dass es keine bestimmten Auslösefaktoren gibt und man auch durch langes Suchen keine findet. Es ist eine Erkrankung welche kommt, einige Zeit bleibt, um dann einfach wieder zu verschwinden. Allerdings ist bekannt, dass die chronische Urtikaria durch unspezifische Auslöser getriggert werden kann. Hierzu gehören Infekte (z.B. normale Erkältungen), psychischer Stress oder die Einnahme von gewissen Medikamenten (Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure, Diclofenac oder andere NSAR). Sehr selten gibt es einen genau bestimmbaren Reiz, welcher die Urtikaria provoziert. Hierzu gehört beispielsweise die Anstrengungsurtikaria, die jeweils bei körperlicher Anstrengung wie z.B. beim Sport auftritt. Zudem sind weitere Reize wie Druck, Wärme, Kälte, Schwitzen oder Wasser möglich.
Die chronische Urtikaria wird mit Antihistaminika behandelt. Dies sind Medikamente, welche die Wirkung von Histamin hemmen, indem sie diese Rezeptoren blockieren. Das Ziel der Behandlung sollte eine Beschwerdefreiheit sein.